Insel – ein Wort, das die Weite des Wassers ahnen lässt, eine Verbindung zum Leben im Fluss, zum Tanz der Fische unter der spiegelnden Oberfläche. Drei verschiedene Inselwelten tauchen aus der Gedankenflut auf: Das Aquarium, in welchem sich der Inselbegriff umkehrt – nicht Land ist vom Wasser umgeben, sondern Wasser vom Land umschlossen. Die Müllstrudel in den Ozeanen, gewaltige Treibinseln aus Plastik, die zum paradoxen Habitat und zur tödlichen Falle für Meeresbewohner werden. Und schließlich die Schleppnetze, deren gnadenloser Einsatz Meeresböden kahlfrisst, eine Ödnis hinterlässt, eine Insel des Todes zerstörter Flora und Fauna.

Polypropylen und gebrauchte Umreifungsbänder verweben sich zu einer Struktur, die die vielfältigen Inselassoziationen einfängt. Die nahtlos geklöppelte Röhrenform, besonders in ihrer nahtlosen freidimensionalen Ausführung, erinnert an Fischreusen, greift das Thema des Fischfangs auf und setzt es in der Form selbst um. Gleichzeitig verweist sie auf die Zerbrechlichkeit der Mensch-Wasserbeziehung, wie sie im plötzlichen Zerbersten des Berliner Aquadoms wurde – ein Denkmal der Vergänglichkeit.