2+2 = WIR – same same not different

Am 10.08. öffnete ich die Türen meines Ateliers  für die Ausstellungseröffnung von 2+2 = WIR same same not different. Neben Annett Beier und mir beteiligten sich Olena Grishyna und Mahsa Sodeiri. Begleitet wurde die Vernissage von einer anregenden Podiumsdiskussion mit Katja Meier, der sächsischen Staatsministerin für Justiz, Demokratie, Europa und Gleichstellung. Im Mittelpunkt standen die Themen Heimat, Demokratie und Kunst, die in unserer heutigen Gesellschaft aktueller denn je sind. Vielen Dank an Coretta Storz für die gelungene Moderation.

Wir sprachen darüber, wie Kunst dazu beitragen kann, komplexe gesellschaftliche Fragen zu reflektieren und zu hinterfragen und über die Bedeutung von Heimat, die Herausforderungen der Demokratie und die Rolle der Kunst in diesem Spannungsfeld. Dabei wurde deutlich, dass Künstler:innen heute vor vielen Herausforderungen stehen: von der Freiheit des kreativen Ausdrucks über finanzielle Unsicherheiten bis hin zur gesellschaftlichen Relevanz, wie wichtig es ist, die Freiheit von Kunst und Kultur sowie die Orte dafür zu unterstützen und zu erhalten.

Kunst hat die Fähigkeit, sich mit den großen Fragen unserer Zeit auseinanderzusetzen, aber sie darf auch für sich selbst stehen – frei von Erwartungen und Bewertungen. Ein Punkt, der zur ebenfalls Sprache kam, ist das Verhältnis von Kunst, Teilhabe und Wertschätzung. Natürlich reichte der Abend nicht aus, um alle wichtigen Themen anzusprechen, auch wenn wir uns auch nach der Diskussion noch rege austauschten.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die diesen Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht haben. Eure Gedanken und Perspektiven sind es, die diese Ausstellung lebendig machen und sie zu einem Ort des offenen Dialogs und der Auseinandersetzung werden lassen.

Fotos: Daniel Meißner @verteilersteckdose


PS: Ich sprach auch kurz darüber, wie offensichtlich absurd die Erwartung ist, dass jeder einzelne bildende Künstler Kurse geben soll, wenn man diese Erwartung auf andere Berufsgruppen überträgt: Köche, Schauspieler, Sänger, LKW-Fahrer (beliebig erweiterbare Liste)… Ein ähnlicher Umkehrschluss lässt sich auch auf folgende Nebenbegebenheit übertragen: Als Rückmeldung zur Einladung kam die (ernstgemeinte) Rückfrage, ob auch Männer die Veranstaltung besuchen dürften, da ja nur Frauen abgebildet sind… Man möge sich hier einmal überlegen, ob sich die Frage auch stellt, wenn bei Veranstaltungseinladungen nur Männer als Podiumsgäste aufgeführt werden…