Der Kleingarten als Ort der Gegensätze. In gewollt oder ungewollt blühenden Oasen zwischen Betonwüsten arbeiten Kleingeister und Freigeister Seit an Seit. Es bietet sich ein weites Feld der Möglichkeiten: Organisation und Chaos, Wiederentdeckung des Spießertums oder Widerstand gegen überholte Regeln.

Die Installation „Kaffeekranz““ greift diese Vernetzung offensichtlicher oder scheinbarer Gegensätze auf. Klöppeln im Erzgebirge in Zeiten zwischen dem Ruf des Neuen und einer nostalgischen Sicht auf traditionelles Handwerk fängt das geistige Spiegelbild des Kleingartens als unverzichtbaren Treffpunkt zwischenmenschlicher Beziehungen ein – die Kaffeetafel. Ob als Ort der Entspannung nach der Arbeit oder als exklusive Lebenseinstellung, als schneller Kaffee zwischendurch oder als reich gedeckte Kaffeetafel – hier trifft man sich. Hier wachsen, gedeihen oder zerbrechen zarte Bande oder starke Stränge der Gemeinschaft zwischen Plastikdecke und Natur.

Als urbane Umsetzung von Volkskunst setzt sich diese Klöppelarbeit mit den gegebenen Verhältnissen auseinander und lädt zu einem visuellen Kaffee der vereinten Gegensätze ein.

 

BEGEHUNGEN 2018 | JENSEITS VON BEETEN | Chemnitz – Polypropylen, Sisal, Altgeschirr